Kabinett für sentimentale Trivialliteratur

 

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Im Kabinett sehen Sie umfangreiche Sammelwerke der "Gartenlaube", Mädchenliteratur, Liebes- und Familienromane, Abenteuerromane, Heimatromane und vieles mehr.

Die "Gartenlaube "
Am 1. Januar 1853 erscheint die erste Nummer einer neuen illustrierten Familienzeitschrift. Sie trägt den Titel "Die Gartenlaube“ und ist zunächst ein "Beiblatt zum illustrirten Dorfbarbier“. In der Vorrede an die Leser heisst es: "Ein Blatt soll’s werden fürs Haus und für die Familie, ein Buch für gross und klein, für jeden dem ein warmes Herz an den Rippen pocht, der Lust hat am Guten und Edlen! Fern von aller raisonnierenden Politik und allem Meinungsstreit in Religions- und anderen Sachen, wollen wir Euch in wahrhaft guten Erzählungen einführen in die Geschichte des Menschenherzens und der Völker ...“
Der Gründer und Herausgeber der "Gartenlaube“ ist Ernst Keil.

Von den 99 Romanautoren der "Gartenlaube“ sind heute nur noch knapp 10 Prozent bekannt, so z.B. Wilhelm Raabe, Theodor Fontane, Paul Heyse, Marie von Ebner-Eschenbach, der Österreicher Peter Rosegger, etc. Für viele Romane, Erzählungen und Gedichte ist die "Gartenlaube“ der Ort der Erstveröffentlichung. Noch scheuen sich in dieser Zeit viele Autoren, unter ihrem richtigen Namen zu publizieren: So schreiben Frauen auch unter Männernamen, Männer unter Frauennamen. Manche versuchen mit einem Pseudonym, ihre hohe gesellschaftliche Stellung zu verbergen, so zum Beispiel Königin Elisabeth von Rumänien (1843-1916), die unter dem Namen Carmen Sylva veröffentlicht. Andere hingegen wählen als Pseudonym wohlklingende, ausgefallene Namen wie Wilhelmine Heimburg, die eigentlich Bertha Behrens (1815-1912) heisst.
Eugenie Marlitt (1825-1887)
E. Marlitt – zusammengesetzt aus: meine arnstädter Litteratur – ist das Pseudonym der Schriftstellerin Eugenie John aus Arnstadt.
Ludwig Ganghofer (1855-1920)
Ganghofer, geboren in Kaufbeuren als Sohn eines Forstbeamten, wird zu einem der erfolgreichsten Vertreter der süddeutschen Heimatliteratur.
Stephanie Keyser (1847-1926)
Stephanie Keyser schreibt Pflanzenbiographien und Kunststudien für Zeitschriften. Später beginnt sie auch Novellen zu verfassen, die in der „Gartenlaube“ veröffentlicht werden.
Charlotte Niese (1854-1935)
Unter dem Pseudonym Lucian Bürger schreibt Charlotte Niese ihren historischen Roman: "Cajus Rungholt“; nach dem Erfolg dieses Romans veröffentlicht sie unter eigenem Namen, so auch in der "Gartenlaube“.
Etliche Autorinnen haben Bücher von künstlerischem Rang geschrieben und hätten es verdient, in literarischen Lexika erwähnt zu sein. Schriftstellerinnen, die wir leichtfertig auf "Herz-Schmerz" reduzieren, haben die Emanzipation der Frauen dezent, aber dezidiert vorbereitet.

Weiter Autoren hier vorzustellen, würde den Rahmen sprengen. Besuchen Sie das Kabinett und freuen Sie sich an einer Reise in die Vergangenheit.